Zuletzt aktualisiert am November 12, 2024
Die Neptune Serie von Elegoo hat mittlerweile schon eine gewisse Tradition.
Im unteren, günstigen Preisbereich angesiedelt finden sich viele Fans und Anhänger dieser Drucker.
Ob Elegoo bei der Namensgebung eher den Wassergott Neptun oder den Planeten im Sinn hatte, kann ich nicht sagen. Die gewählte Farbe Blau könnte auf beides hindeuten.
Lustig bei der Analogie ist auf jeden Fall die Aussage „Neptun wohnte tief unten im Meer mit großem Gefolge von niederen Gottheiten“ … jaja, die Chinesen und ihr Humor.
Ich würde da unten erstmal nach der Ananas suchen.
Nun, Vergleiche mag ich eigentlich nicht, aber hier komme ich nicht umher ihn gegen den CR10 Smart Pro antreten zu lassen. Zu offensichtlich die Ähnlichkeiten…
Kleiner Fun Fact.
Elegoo besteht aus den beiden Wörtern „ele“ vom Wort Electronic, was die Chinesen mit Open Source Electronic gleichstellen und „GOO“ von dem Wort Gogool, was die hundertste Potenz von 10 bedeutet (hab auch erst Googlen müssen) Elegoo steht somit für die Kombination von Open-Source-Elektronik und Strukturen, aus denen alles entsteht, aha.
Gegründet wurde Elegoo 2015 von Chris Hong in Shenzen, dem chinesischen Silicon Valley. Nun wissen wir auch das.
Heute, in unseren Kreisen eher bekannt durch ihre RESIN Drucker, Mars, Saturn etc.
Mir geht gerade meine Eingangsfrage durch den Kopf, denke die dachten eher an den Planeten.
Bevor ich mit dem eigentlichen Test beginne, hier die technischen Daten des Neptune 3 Plus, direkt von Elegoo.
Technische Daten:
- Product model: Neptune 3 Plus
- Frame material: CNC Machined Aluminium Extrusion
- Modeling Technology: FDM(Fused Deposition Modeling)
- Rated Voltage: 100-240V 50/60Hz
- Forming Size: 320X320X400(mm³)
- Platform Size: mm
- Equipment Dimensions: 533*517*638mm
- MAX. Nozzle Temperature: 260° Celsius
- MAX. Hotbed Temperature: 100° Celsius
- File Transfer: TF-Card offline printing, online printing
- File Format: .stl, .obj, .amf
- Filament Compatibility: PLA, ABS, TPU, PETG, Wood, Marble, etc
- UI Lanague: English, French, German, Russian, Italian, Spanish, Japanese, Chinese
- Resume Printing: Yes
- Filament Detection: Yes
- Net Weight: 14.2KG
Wir haben also einen klassischen „Bett Schubser“ mit einem großen Druckvolumen von 320x320x400mm, einem neu entwickelten Direct Extruder, flexible PEI, LED-Beleuchtung im Kopfprofil und 2 Zugstangen.
Zudem eine doppelte Bauteilkühlung, präzise Riemenspanner und diverse Sensoren wie zB Filament Bruch, Stromausfall oder Filament Ende, wobei für mich der Bruch oder das Ende vom Filament eigentlich das gleiche ist.
Druck nach Stromausfall liest sich auch immer gut, jedoch kühlt das Druckbett ohne Strom ab und somit lösen sich zu 99% die Objekte von der Druckplatte. Das ist natürlich kein Elegoo Problem, da kranken alle Drucker mit diesem Feature dran.
Auspacken:
Der Neptune 3 Plus kommt in einem großen Karton mit knapp 18kg Gesamtgewicht. Der Inhalt ist gut verpackt und gesichert gegen unsanftes „Paketmanagement“.
Von oben schaut man auf den „Galgen“, der im Übrigen schon komplett vormontiert ist.
Ein abgedecktes Fach in der Mitte beinhaltet das Zubehör, Kleinteile und Infopapier, welche aus einer gelben Schnellanleitung und einem weißen „User Manual“ in englischer Schrift besteht.
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Dieses liegt auch als *.pdf zusätzlich auf der Karte. Zum Inhalt der Karte später mehr.
Die benötigten Schrauben liegen in entsprechend gekennzeichneten Tütchen.
Daneben der Filament Rollen Halter, Strom und USB-Kabel, der magnetische Halter für das mobile Bediendisplay, eine Micro SD Karte inkl. USB-Adapter, eine Micro Dosis Filament und das Werkzeug.
(ACHTUNG: Den flachen Maulschlüssel nicht verlegen! Dieser wird wichtig, später dazu mehr)
Diesmal liegt ein Kunststoffspachtel anstelle des üblichen Metall Spachtel bei, die Kneifzange für das Filament und neben 2 Ersatzdüsen auch eine Reinigungsnadel. Der Filament Sensor wie auch der Rollen Halter ist beidseitig am Filament Arm montierbar.
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Bei Thingiverse gibt es diverse Spool Holder zum Drucken. Man kann also 2 Rollenhalter an den Arm montieren. Auch einen nützlichen Kabel Clip habe ich dort gefunden. Der beiliegende ist etwas schmal.
Spool holder for Elegoo Neptune 3 Pro by chriswade99 – Thingiverse
Cable clip for Elegoo Neptune 3 Pro by chriswade99 – Thingiverse
Wenn der Galgen samt Schaumstoff entnommen ist, schaut man auf den kompletten unteren Teil des Druckers, wobei man fast nur PEI sieht. Auch dieser lässt sich leicht entnehmen.
An der Unterseite haben wir 4 gummierte, jeweils mit 2 Schrauben gesicherte Füße.
Hier schon mal ein Blick auf das mobile Touch Display.
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Zusammenbau:
Dieser Abschnitt ist im Grunde sehr schnell erzählt. Selbst ohne Hilfe einer zweiten Person ist der Galgen schnell und einfach, mit den dazugehörigen Schrauben an der Base verbunden.
Ich stelle mir die Base dabei immer auf einen Tisch und lasse die zu schraubende Seite etwas überstehen. Dann kann man bequem hantieren, ohne dass was wackelt oder kippen kann.
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Zwei links, zwei rechts (klingt fast wie ein Tanzschritt) aber nur handfest/locker anziehen. Wir haben ja noch die beiden Zugstangen. Auch diese sind rasch mit dem Drucker verschraubt und unter Zuhilfenahme eines Winkels, im richtigen/rechten Winkel, verschraubt.
Danach habe ich die Schrauben vom Galgen festgezogen und noch mal den Winkel geprüft, alles Tip Top!
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Den Halter für das Display an die rechte Seite mit 3 Schrauben und den Filament Rollen Halter mit 2 davon verbunden und das war es auch schon mit der Schrauberei.
Danach die wenigen Kabel, die alle exakt passen/d und beschriftet sind, gesteckt, das Display dran und fertig.
Für den Zusammenbau benötigt man rund 10 Minuten. Auch unerfahrene Schrauber stehen vor keiner Hürde bei dem Neptune 3 Plus, alles easy.
Bauteile /Elektronik:
Den/Die verbauten Stepper Motoren (42HD4029-01) konnte ich im Netz nicht finden, lediglich die 42HD4027-01. Die Endstop Schalter sind „normale“ mechanische.
Beim Netzteil handelt es sich um ein A-500FKG-24P, welches unter anderem im Anycubic Kobra Max verbaut ist. Es hinterlässt einen soliden Eindruck und kühlt sehr leise, mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen.
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Die Leistung wird mit 500 Watt PFC angegeben. PFC bedeutet auf Deutsch „Leistungsfaktorenkorrekturfilter“. Was das genau ist kann unter anderem bei Wikipedia nachgelesen werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktorkorrekturfilter
PC-User werden jedoch über den Begriff schon öfter gestolpert sein 😉
Das Board ist ein Robin Nano V2.2 mit fest verlöteten Treibern, vermutlich TMC 2208 oder 2209.
Im Inneren ist die Verkabelung recht ordentlich und aufgeräumt. Das würde noch besser gehen, meist ist es jedoch deutlich schlechter. Somit macht Elegoo da nichts verkehrt. Der Gehäuselüfter ist im Übrigen auch recht leise und direkt über dem Board positioniert, prima.
Erster Start:
Das Stromkabel kommt an die hintere, rechte Seite, der Powerknopf liegt davor, in Richtung User. Das gefällt und man könnte mit dem Drucker weit nach hinten an die Wand, jedoch müssen eh 15cm Platz bleiben wegen des Druckbettes und der Verkabelung. Diese ist löblicherweise mit einer soliden Zugentlastung versehen.
Das Booten geht zügig und uns begrüßt ein aufgeräumtes, gut abzulesendes Menu. Das Display reagiert erfreulicherweise verzögerungsfrei und ohne Fummelei.
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In den Settings können wir diverse Sprachen auswählen, darunter Deutsch, neben English, Französisch, Russisch, Italienisch, Japanisch und Chinesisch.
Dazu Einstellungen für die Temperaturen diverser Materialien (PLA, ABS, PETG, TPU) die eingebaute LED-Leiste ein/aus schalten ebenso den Lüfter. Die Motoren und den Filament Sensor ausschalten, Werkseinstellungen vornehmen, in die erweiterten Einstellungen und „Über die Maschine“ anzeigen lassen.
Dort finden wir den Druckernamen mit der Größe, die Firmware Version, in diesem Fall 1.1.2 und 1.2 LCD-Version sowie den Link zum Hersteller (die FW ist die neuste)
In den erweiterten Einstellungen kann man die Displaybeleuchtung regulieren, Tastentöne ein/aus schalten ebenso wie Wiederherstellung nach Stromausfall und weitere Untermenus für die Motoren und Geschwindigkeitseinstellungen. Warum in einem der beiden Menus oben „Vitesse Massimo“ steht, weiß wohl nur der Übersetzer DeepL sagt, es bedeutet, na wer hat es erraten? …maximale Geschwindigkeit.
Die Schritte sind in 3 Stufen unterteilt, entweder 10, 50 und 100er Schritte oder 1, 5 und 10er Schritte.
Im Menu „Umzug“ können wir die Achsen (0.1mm, 1mm, 10mm) bewegen, die Temperatur (für die 4 üblichen Materialien, PLA, ABS, PETG und TPU) und den Extruder (frei einstellbare Werte) justieren/einstellen.
Leveling:
Der von Einsteigern viel gefürchtete Leveling Prozess. Hier sehr einfach zu vollziehen.
Elegoo empfiehlt das händische, grobe Leveln mit den 6! Bettschrauben, ja richtig, wir haben hier 6 anstelle von 4 Bettschrauben und da kommt auch der flache Maulschlüssel wieder ins Spiel.
Wie immer prüfen wir bei jedem neuen Gerät den richtigen Sitz der Schrauben und Rollen. Ich persönlich finde es prima, wenn gerade die Rollen von Werk aus, zu lose eingestellt sind.
Somit können keine „Lagerplattfüße“ entstehen.
Wie erwartet waren die Rollen zu lose und das Druckbett konnte hin und her bewegt werden. Den festen Sitz erreicht man mit einem Maulschlüssel an den Rollen. Die mittleren Rollen sitzen jedoch ein wenig versetzt, hinter den mittleren Einstellschrauben, geil, oder?
Nun, Elegoo hat mitgedacht und uns einen recht flachen Maulschlüssel dazu gelegt. Nur mit diesem kommt ihr an die Schrauben dahinter. Da das kein Standardwerkzeug ist, bitte gut drauf aufpassen!
Also gut, wir Homen den Drucker und starten das Leveling/Nivellierung.
Im ersten Menu wählen wir die 6 Punkte (passend zu den Stellschrauben) aus.
Elegoo heizt im Übrigen den Drucker vor, Düse 140° und Bett 60°. Finde ich richtig gut da ich ein Verfechter von „heißem Druckbett, kalter Düse“ Einsteller bin.
Das Ganze fahre ich immer 3x in die Runde mit einem normalen Blatt Papier, so das die Düse auf dem Papier kratzt aber nicht blockiert.
Danach geht es an den automatischen Leveling Prozess. Elegoo tastet das Bett an 49 Punkten ab. Lotto Fans wird das gefallen. Der Vorgang geht recht flott vonstatten und im Anschluss werden uns die Werte eingeblendet.
Der Kopf fährt in die Mitte und wartet auf das Einstellen des Z-Offset. Das geht auch sehr präzise in 0.01mm Schritten. 0.1mm und 1mm sind auch anwählbar.
Das Menu verlassen und fertig ist die Prozedur.
Gar nicht schwierig oder kompliziert. Gefällt.
Erster Druck:
Auf der mitgelieferten 8GB Netac Pro Karte (zudem diverse Ordner mit dem User Manual, Software und Treiber sowohl für Windows als auch MacOS, ein Video mit Aufbauanleitung und zwei Modelle. Der erwähnte Buddha und ein Toolhalter für den Drucker) liegt ein vorgeslicter Buddha inkl. Vorschaubildchen.
Nicht elementar wichtig, aber schön anzusehen und zeitgemäß. Dieser wurde in einer guten Stunde gedruckt. Die Aufheizzeiten sind mit rund 2 Minuten (60° und 200°) angenehm kurz.
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Während des Drucks wird man über die Zeit, Temperaturen, Speed und Lüfter informiert. Einstellen kann man noch die LED ein/aus, Druck pausieren oder stoppen und in die Einstellungen.
Dort lassen sich die Temperaturen, Filament, Geschwindigkeit und Z-Offset einstellen/anpassen.
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Am Ende kommt ein, auf den ersten Blick, toll gedruckter Buddha raus. Der erste Layer ist nahezu perfekt, Überhänge sind gut gedruckt (gute, zweiteilige Bauteilkühlung) und allgemein sauber gedruckt.
Erst in der Vergrößerung/Nahaufnahme erkennt man die ein oder andere „unruhige“ Schicht.
Nun denn, Ursachenforschung.
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In Frage kommen erstmal das Filament, die Geschwindigkeit und die Micro SD Karte, ja, tatsächlich hat ein anderer Tester schon festgestellt das seine Micro SD Karte Verursacher an einem schlechten Druckbild war. Nach einem Austausch der Karte war das Problem Geschichte.
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Ich habe im weiteren Test das Filament gewechselt, die Karte getauscht und am Speed geschraubt, die unruhigen Layer blieben, mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
Gut, mit bloßem Auge kann ich sie kaum erkennen (ich bin aber auch schon ein bisschen älter)
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Das letzte Bild zeigt die Cali Ente im direkten Vergleich zum Longer LK4 X.
Links mit dem Neptune 3 Plus, rechts mit dem Longer gedruckt.
Stringing ist kaum bis gar nicht vorhanden und beim „netten“ Zombie erkennt man die hohe Qualität des Drucks und der Kühlung. Man bedenke, ich drucke stumpf mit den Standard Einstellungen in Cura. Keinerlei Anpassung oder Einstellung geändert/vorgenommen.
Für mich sind es durch die Bank weg gute Ausdrucke, sowohl bei unterschiedlichen PLA-Sorten als auch TPU, welches der Neptune 3 Plus problemlos mit dem PLA-Profil gedruckt hat (lediglich die Temperatur um 10° erhöht)
Bei TPU ist das Stringing etwas ausgeprägter, aber auch hier angemerkt, noch kein Feintuning vorgenommen. Der Cali Dragon wurde in/mit TPU gedruckt.
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Nichtsdestotrotz werde ich dem „unruhigen“ Layer noch nachgehen und ermitteln, woran das liegt, zumindest nehme ich es mir vor. Das Ergebnis hänge ich dann noch an den Test dran.
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Vergleiche zum Creality CR 10 Smart Pro:
Wie eingangs bereits erwähnt, positioniert sich für mich der Neptune 3 Plus ganz klar gegen den CR 10 Smart Pro.
Das fängt bei der Optik an und geht über die im Kopf befindliche LED-Beleuchtung, dem Direct Extruder, der sehr guten Rough PEI, dem großen Druckbett und den 2 verstellbaren Zugstangen.
Ist er besser als der rund doppelt so teure (Stand Dezember 2022) CR 10 Smart Pro?
Nun, das herauszufinden habe ich mir zum Ziel gemacht.
Mein CR 10 Smart Pro, gekauft bei Release für 750,-€, macht einen sehr guten Job.
Prima Druckbild, recht leiser Betrieb, LED-Beleuchtung im Kopf sowie Rough PEI (sagte ich schon, dass ich ein großer Fan davon bin?)
Die mitgelieferte Creality Kamera oder die eigene Cloud, waren für mich kein Kaufgrund und wurden, bis auf die Einrichtung, nie benutzt. Ich habe sie auch nie vermisst. Da der Drucker in meinem Büro werkelt, ist eine Cloud Steuerung auch nicht nötig und anstelle der Kamera, drehe ich mich einfach um.
Was für mich passt, muss für User a) oder b) noch lange nicht passen und deshalb werte ich die Funktionen auch nicht ab. Schön, dass sie dabei sind, benötigt werden sie aber nicht unbedingt von jedem User.
Der Neptune 3 Plus verzichtet auf eine Cloudanbindung oder beigelegte Kamera. Mir würde das Ausreichen und der Neptune 3 Plus ein willkommener, großer Drucker sein.
Er ist flott, im Standby sehr leise (unter 38dB) Fahrgeräusche kaum wahrnehmbar, im Betrieb, gerade wenn die Lüfter zuschalten, wie jeder/viele andere Drucker, in/um die 55dB laut/leise je nach Ohr, das gefragt wird.
Das Bauvolumen mit 320x320x400mm etwas grösser als der CR 10 Smart Pro mit seinen 300x300x400mm
Man könnte noch bemängeln das die LEDs direkt über dem Druckkopf liegen und so eine Sicht auf das Modell trotzdem eingeschränkt sei, stimmt. Der Druckkopf mit seiner beidseitigen Bauteilkühlung und dem Auto Level Sensor, ist jedoch so groß, dass man auch mit einer Taschenlampe bei schrägem Anleuchten, kaum etwas sieht.
Beim CR 10 Smart Pro sitzen die LEDs in einer extra Leiste, die rund 10cm nach vorne raustragt und auch der Sprite Pro Extruder (60x60x65mm B. T. H.) ist einiges kleiner als der des Neptune 3 Plus (75mmx80x85mm B. T. H.) jedoch kann man auch dort nicht wirklich viel oder mehr erkennen.
OK, ein bisschen vielleicht.
Beim Sprite/Pro Extruder ist ein seitlicher Einblick jedoch noch ausreichend, um den ersten Layer gut zu erkennen. Das klappt beim Neptune 3 Plus nicht wirklich.
Dank der guten Auto Leveling Prozedur ist der Blick auf den/die ersten Layer aber nicht mehr zwingend erforderlich. Somit kann man den Punkt auch nicht abwerten.
Eine bessere Sicht auf das Druckmodell wäre zukünftig bei allen 3D Druckern wünschenswert, davon mal ab.
Der CR 10 Smart Pro krankte Anfangs, wie sollte es auch anders sein bei Creality an einem nicht funktionierenden Vasen Modus und das Auto Leveling war alles, nur nicht ausgereift und funktionell. Da musste man noch Hand anlegen, um das in den Griff zu bekommen.
Beim Neptune 3 Plus funktioniert der Vasenmodus und auch das Leveling Out of the Box ohne Murren oder Nacharbeit. Das gefällt und ist Userfreundlich.
Auch ist das Touch Display des Neptune 3 Plus deutlich leichter/angenehmer zu bedienen als das, teilweise sehr träge Creality Touch Display.
Elegoo legt dem Drucker eine angepasste Cura 4.80 Version bei.
Meine sonst übliche Vorgehensweise ist, Slicer vom Hersteller installieren, Druckerdaten notieren und Inhalt des Verzeichnisses sichern, um es dann in mein aktuelles Cura 5.2.1 zu kopieren. Das aktuelle Cura starten, den Drucker auswählen und anlegen. Das hat bis dato immer funktioniert, diesmal, mit den Daten aus Elegoo Cura, nicht! Cura 5.2.1 schmiert immer bei der Auswahl des Neptune 3 Plus ab.
Dem gehe ich jedoch nicht auf den Grund, es wird einfach händisch der Elegoo Drucker im aktuellen Cura angelegt. Die Daten habe ich ja notiert 😉
Zum jetzigen Zeitpunkt weigere ich mich einen der beiden Drucker zu favorisieren. Der Creality druckt hier wie ein Uhrwerk (bis auf eine einmalige Verstopfung nach hunderten Druckstunden) und ist qualitativ auf einem sehr hohen Niveau, jedoch nicht fehlerfrei vom Start weg und gerade Software/FW technisch bin ich von Creality etwas enttäuscht, was den Smart Pro betrifft. Stiefmütterlich ist der Begriff der Stunde 😉
Der Elegoo muss sich seine Sporen noch verdienen, er macht aber schon jetzt einen „schlanken Fuß“ und lässt hoffen. Alles ist vom Start weg funktionabel und klappt. Wenn das in 6 Monaten immer noch so ist, würde der Neptune 3 Plus dem CR 10 Smart Pro den Rang ablaufen.
Alleine schon der immense Unterschied beim Kaufpreis, gerade in einer Zeit wo man etwas mehr auf sein Geld achtet.
Fazit:
In meinen Augen macht der Elegoo Neptune 3 Plus ganz viel richtig.
Der Aufbau ist solide und unterstützt von 2 Zugstangen.
Der Bauraum groß genug um zB komplette Cosplay Helme in einem Stück oder Gehäuse/Boxen/Kisten für diverse Anwendungen zu drucken. Stichwort „Organizer“ zB bei Thingiverse.
Wir haben eine Beleuchtung und das tolle Rough PEI Druckbett.
Der neue Direct Extruder fördert solide und kräftig selbst TPU, als wäre es PLA.
Wir haben beidseitige Z Spindeln, angetrieben von je einem Motor und Synchronisierung über Riemen, sollte Standard sein bei Großen Druckern, ist es aber leider nicht. Somit ein Pluspunkt, weil alle Features verbaut sind.
Die Bedienung und Software sowie die reichhaltigen Funktionen gefallen und sind sinnvoll.
Zudem intuitiv zu erreichen/untergebracht im Menu.
Das Touch Display reagiert vorzüglich und ist abnehmbar (wird magnetisch in Position gehalten)
Einzig das angesprochene Problem mit den unruhigen Layer zwischendurch trübt den ansonsten sehr positiven Eindruck des Elegoo Druckers ein klein wenig.
Es ist gut möglich das es an der 4.80 Cura Version liegt, dort habe ich noch nicht alle Einstellungen aufs kleinste überprüft. Stichwort eines Teamkollegen, „dynamische Layerhöhe“…
Da bleibe ich jedoch am Ball und berichte, wenn ich mehr weiß.
Bis dahin, auch mit dem Makel (der durchaus auch mir oder meinem Material zuzuschreiben ist) verdient der Neptune 3 Plus eine Empfehlung.
Über den Smart Pro will ich ihn noch nicht stellen, das darf und muss er sich erst noch verdienen.
Vielen Dank, dass ihr bis hierhin gelesen habt und bei Fragen oder Anregungen, haut einfach was raus in den Kommentaren.
Der Andy war’s…